Keine Lust auf Sex: Libido stärken & weibliche (Lebens) Lust entfachen
Was tun bei fehlenden Orgasmen und niedriger Libido?
Unsere Sexualität ist eng mit unserem generellen Wohlbefinden verbunden. Wenn die Verbindung zum eigenen Körper und der Lust fehlt, fehlt es oftmals auch an Vitalität, Lebenslust und tiefer erfüllender Bindung zum Partner oder der Partnerin.
Aber wie kann man die Verbindung zu sich selbst im Alltag wieder stärken und sich ein erfüllendes, stärkendes und sinnliches Sexleben selbst erschaffen?
Inhaltsverzeichnis
Hand aufs Herz: Wem kommt das bekannt vor?
Es ist schon schon einige Wochen her als es das letzte mal unter der Bettdecke geknistert hat und dieses Gefühl man sollte doch mal wieder intim werden schleicht sich von Tag zu Tag in die Gedanken ein. Wenn dann jedoch nach einem langen Tag der Abend kommt verpufft das Vorhanden aber mal wieder, weil es dann doch zu viel Aufwand ist, es doch nicht passt, mal wieder nicht der richtige Zeitpunkt ist. Was aber zurückbleibt ist dieses komische Gefühl. Dieses eine Gefühl, was von Tag zu Tag größer wird und sich innerlich zu einem Gefühl von Hemmung entwickelt. Dieses Gefühl von: Wir haben jetzt schon so lange nicht gehabt, wie soll ich oder wir das jetzt initiieren? Als wäre da eine Art Angst man könnte abelehnt werden. Ja, eine Unsicherheit, die in einer langjährigen, tiefen und innigen Beziehung doch eigentlich nichts zu suchen hat? Dabei läuft doch bei uns sonst alles gut? Oder täusche ich mich da?
Kommt es dann irgendwann mal wieder zu dem Feuerwerk der Glücksgefühle, fragt man sich so oft: Wieso haben wir das nicht schon früher gemacht? Wieso nicht öfter? Denn es gibt doch nichts schöneres als dieses energetisierende Gefühl, dieses elektrisches Prickeln im Rücken, dieses wohlige Gefühl von Entspannung, die so eine tiefe Verbindung mit sich bringt von der man noch Tage später zehren kann.
Kommt dir das in der einen oder anderen Form bekannt vor? Dann ist das der richtige Artikel für dich.
Was ist Libido?
Libido ist ein Begriff aus der Psychoanalyse und beschreibt die psychische Energie, die mit den Trieben der Sexualität verknüpft ist. Es ist das Verlangen und innere Bedürfnis nach sexueller Intimität. Die sexuelle Lust ist stark von äußeren und inneren Prozessen beeinflusst. So schwankt die Libido bespielsweise auch mit verschiedenen Lebensphasen in Verbindung mit hormonellen Prozessen. Die Lust auf Sex hängt jedoch auch mit inneren psychischen Prozessen zusammen.
Jeder Mensch trägt seine eigene sexuelle Geschichte in sich
Vorallem aber steht die Art und Weise wie wir Lust empfinden, verkörpern und leben in direkter Verbindung zu unserer eigenen sexuellen Geschichte. Denn es spielt eine große Rolle, wie wir in Bezug auf Körperlichkeit, Sinnlichkeit und Gefühle großgezogen worden sind. Wie wir in Bezug auf Sexualität konditioniert wurden. Und welche Verhaltens und Erlebensmuster sich daraus entwickelt haben, die uns in unserem jetztigen Leben beeinflussen. Menschen sind von Natur aus Sexuelle Wesen. Schon bei Babys und Kleinkindern kann man beobachten wie sie ihren eigenen Körper erkunden und sich aus Spaß und Lust berühren und schöne Gefühle machen. Mensch-sein bedeutet in Verbindung zu gehen: auf körperlicher, emotionaler und mentaler Ebene.
Der Mensch braucht auf körperlicher Ebene von Klein an liebevolle Berührung von seinen Bezugspersonen und den sicheren Raum wo er seinen eigenen Körper und seine Gefühle erleben darf. Leider hatten die wenigsten von uns so offene und empathische Eltern, wodurch die eigene Körperliche, sinnliche und emotionale Entwicklung oft auch von Scham und Bestrafung geprägt war. Viele Menschen tragen im Jetzt noch emotionale Verletzungen und innere Kind Traumata in sich, die mit destruktiven und blockierenden Glaubenssätze einhergehen. Konditionierte Glaubenssätze, die von Generation zu Generation aufrechterhalten werden, wie: Es ist eklig sich selbst zu berühren/Es geht primär um den Mann/Ich habe zu dienen/Empfangen ist falsch.
Frag’ dich doch mal selbst:
Was ist meine Sexuelle Geschichte?
Wie wurde ich erzogen in Bezug auf Körperlichkeit, Sinnlichkeit, Gefühle?
Wurde ich in meiner emotionalen und körperlichen Entiwicklung gut unterstützt und gehalten?
Durfte ich Fehler machen?
Wie ist meine Mutter mit ihrem Körper umgegangen? Hat sie Selbstwert verkörpert?
Wie war mein erster sexueller Kontakt? Hab ich mich sicher gefühlt?
Erlaube ich es mir Lust zu haben?
Erlaube ich mir zu empfangen und mich hinzugeben?
Erlaube ich mir schöne Gefühle?
Sexuelle Lust als Indikator für Lebensqualität und Wohlbefinden
Wenn man zu einem Arzt der Traditionellen Chinesischen Medizin geht, dann gehört die Frage nach dem Sexuellen Verlangen schon zum Anamnesebogen, denn in dieser alten Heilkunde weiß man über die Verbindung von Sexueller Energie und generellem Wohlbefinden. Wenn die Libido weg ist, dann ist das nicht unbedeutend, sondern eine wichtige Information und ein Indikator für den Zustand des Körpers - der Vitalität. Sexuelle Lust führt zur Entstehung von Sexueller Energie und diese Energie ist wichtig für die Gesundheit.
Leistungs- und Bewertungsgesellschaft als Hindernis für erfüllende Sexualität
Der Druck dem wir in unserer Gesellschaft ausgesetzt sind, erschwert die Verbindung zu uns selbst. Menschen sind heutzutage viel im Außen, in der Ablenkung und auf der Flucht vor sich selbst. Der Körper wird als Mittel zum Zweck genutzt aber nicht als Schlüssel für Wohlbefinden und Freude. Generell fühlen sich die meisten Menschen vorallem in der Kognition wohl - im Denken. In sich reinspühren und fühlen hat mittlerweile einen esoterischen Beigeschmack bekommen, denn der Körper wird nicht als eine zusammenspielende Einheit wahrgenommen. Die meisten fühlen sich getrennt von ihrem Körper. Mit dieser Trennung entstehen jedoch auch viele Probleme wie chronische Erkrankugen, psychosomatische Beschwerden und auch fehlende Libido.
Die Prinzipien des Funktionierens und der Kontrolle versucht man auch auf den Körper zu übertragen, der das auch für eine Zeit lang mitmacht. Früher oder später wird er sich jedoch melden. Was der Körper braucht ist liebevolle Zuwendung anstatt Selbstoptimierung. Der Körper möchte gut behandelt werden. Dann wird er auch wieder so einer Quelle der Lust und Lebensenergie.
Tao/Tantra Praxis und das Spiel mit der sexuellen Energie
Nach den Lehren der Taoistischen Selbstkultivierungspraxis generieren wir in unserem Alltag zu wenig Lebensenergie - Chi. Normalerweise nehmen wir Chi in unseren Körper auf durch gutes nahrhaftes Essen, Natur, kreatives Schaffen, Liebe, Sex, spirituelle Praxis und befriedigende für uns sinnvolle Arbeit. Da wir davon aber zu wenig machen beginnt der Körper auf niedriger Flamme zu brennen, denn er will so wenig Lebensenergie aus seinem Speicher verbrauchen wie möglich. Ein Leben ohne Lebensenergie führt auf lange Sicht jedoch zu Erschöpfung, chronischen Krankheiten, Schlafproblemen und vorallem niedriger Libido.
Was bedeutet das jetzt konkret?
Man muss beginnen mit kleinen Ritualen den Körper wieder mit Lebensenergie zu speisen. Die wertvolle Energie, die wir so großzügig nach Außen geben liebevoll zu uns zurück richten. Uns selbst mit unserer wertvollen Energie speisen und nähren. Schon eine tägliche kleine selbstnährende Sinnlichkeitspraxis aus taoistischen Tantra Ritualen stärkt die Verbindung zum eigenen Körper, zur eigenen inneren Flamme, bringt Lebenslust, Wohlbefinden und Freude im Alltag. Und sorgt natürlich auch für ein besseres Körpergefühl, was zu mehr Sinnlichkeit führt, mehr Gefühl und damit auch
Übungen zur täglichen Selbstkultivierung
Hier eine Ideen & Iinspiration für deine Tägliche Sinnlichkeitspraxis:
Rituale, wo du die Sinne spürst (Kerzenschein, Ätherische Öle, Licht, Musik)
Genussvolles langsames Essen
Zeremoniellen Kakao Trinken
Selbstmassage, vorallem Brustmassage ist sehr gut, um sexuelle Energie entstehen zu lassen
Beckenbodenübungen
Yoni Ei Praxis
Self Pleasure (Selbstbefriedigung, Massagen, seine eigene Berührung genießen)
Kundalini Yoga (Beckenkreisen, Hüftöffnungen)
Intuitives Tanzen
Die eigene Stimme finden mit Mantra, Tönen und Stönen
Übungen zur Steigerung der Libido und Selbsterfahrung durch den Körper
Psychologin, Sexualtherapeutin und Feminine Embodiment Coach Juli Kalayni hat mit mir ihre besten Tipps für mehr Verbindung und Steigerung der sexuellen Lust geteilt. Um wieder mehr sexuelle Lust zu spüren ist das wichtigste, so sagt sie:
Üben, Üben, Üben!
Sexualität will neu gelernt werden, denn die bis dato erlernte bzw. konditionierte gelebte Sexualität muss wieder dekonditioniert werden, um eine neue tiefe Verbindung zu sich selbst zu schaffen. Der Körper lernt dabei nicht schnell. Durch und mit dem Körper neue Erfahrungen zu machen und diese auf körperlicher und emotionaler Ebene zu integrieren brauche seine Zeit. Es ist in diesem Prozess wichtig zu verstehen, dass es zwei Arten gibt auf welche Menschen sexuelle Lust spüren. Bei den einen entsteht die Lust durch etwas von Außen getriggertes einen externen Stimuli. Diese Menschen verspühren öfter sexuelle Lust. Dann gibt es die Menschen, die sexuelle Lust erst dann verspühren wenn es los geht, das heißt das sexuelle Geschehen schon in Gang ist. Dann legt sich bei diesen Menschen innerlich der Schalter auf Lust und ann Erregung um. Diese Menschen verspühren in ihrem Alltag jedoch auch weniger das Bedürfnis nach Sex. Es ist wichtig zu verstehen welcher sexuelle Lusttyp man ist, damit man darauf besser eingehen kann und weiß was man braucht damit es zum Sex kommt.
Juli empfiehlt täglicher mit sich selbst zu üben. Das heißt sich jeden Tag Raum und Zeit für sich und seinen Körper zu geben. Was kann man da täglich machen?
Sich langsam berühren und massieren
Sich dabei erkunden, z.B. auch mit einem Spiegel seine Lust-Anatomie oder auch “Sexuellen Palast” erkunden
Mit seiner Lust spielen, sich kurz vor den Höhepunkt bringen und die Energie dann durch den Körper atmen
Breathwork
Sinnliches Bewegen
Sinnliches Yoga
Übungen, um die Lust in der Partnerschaft wieder aufzubeleben
Hier bekommst du zwei Übugen, die du mit deinem Partner/deiner Parterin ausprobieren kannst.
Nr.1: Das Sex Experiment
Wenn eurer Sexleben sehr unregelmäßig ist. Ihr euch aber mehr und regelmäßiger Nähe wünscht dann verpflichtet euch doch mal so einem 21 Tage Sex Experiment. Jeden Tag Sex haben mit 2 Veto Karten pro Woche (wenn es einfach mal eine Auszeit braucht). Diese Zeit ist intensiv und kann eine längere Beziehung mal wieder richtig in Bewegung bringen.
Nr. 2: 2x die Woche ein Sinnlichkeitsdate
Wenn ihr das Gefühl habt ihr habt euch etwas auseinandergelebt, vorallem in Bezug auf Sex und hattet vielleicht schon eine längere Zeit keine sexuelle Intimität mehr, dann empfiehlt euch Juli ein Sinnlichkeitsdate. Mit der Regel, dass es nicht zu sexueller Handlung in dem Sinne kommen soll. Es geht primär um sponates Erkunden, Berühren und Massieren des Partners/der Partnerin. Einmal die Woche bekommt der eine Partner/in die gesamte Zeit und darf empfangen und beim zweiten Date bekommt der andere Partner/in die gesamte Zeit und darf empfangen. Nach 2 Wochen kann man dann sexuelle Handlungen integrieren.
Meditation: Sexuelle (Lebens) Lust spürbar machen
Na kannst Du es spüren?
…in dieses Prickeln…die aufsteigende Wärme…den süßen Lebenssaft, der jede deiner Zellen nährt und zum Tanzen bringt. Das ist deine Lebensenergie. Diese Lebensenergie wollen wir im Leben spüren und verkörpern. Stell' dir vor Du bist ein wunderschönes Gefäß und hälst diesen kostenbaren goldenen Nektar in dir. Wir sollten darauf achten, dass unser Gefäß immer gefüllt bleibt, damit wir auch aus der Fülle großzügig nach Außen geben können ohne selbst auszubrennen.
Hier bekommst Du eine geführte und gesprochene Meditation von mir für deine tägliche Sinnlichkeits- und Selbstliebepraxis:
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